Mitteilungsblatt der Gemeinde Wenzenbach

Aus der gemeinde Ausgabe 02/2022 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 16 mit etwas Glück gelangt das Gemeindearchiv bisweilen an Unterlagen, die man dort zunächst nicht vermuten würde. dazu kommt es beispielsweise, wenn uns Bürgerinnen und Bürger private Schätze mit Bezug zur ortsgeschichte anvertrauen, um ihren erhalt für die zukunft sicherzustellen. auf diesem Wege dürften ein umfangreiches Konvolut sogenannter Kirchenrechnungen aus der zeit zwischen 1652 und 1731 ihren Weg in die Bestände des Wenzenbacher archivs gefunden haben. in solchen Rechnungsbüchern hielten kirchliche Verwaltungen – wie weltliche auch – jedes Jahr ihre einnahmen und ausgaben schriftlich fest. Somit sind sie also eine wertvolle Quelle zur einschätzung der damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse. Wer sich die mühe macht, sich in die teils schwer verständliche ausdrucksweise dieser zeit und ihre Schrift einzuarbeiten, dem eröffnen sich interessante einblicke in die Geschichte der Pfarrei Wenzenbach, ihrer Bewohner und bis zu einem gewissen Grad auch eindrücke ihres alltäglichen lebens. Was haben die jahrhundertealten aufzeichnungen also zu erzählen? zuallererst geben sie aufschluss darüber, wie die örtliche Pfarrei finanziell ausgestattet war, woher sie ihr Geld bekam und wofür sie es ausgab. einnahmen bezogen die Pfarrer aus verschiedenen Quellen: Wer auf kirchlichen Grundstücken wohnte oder sie bewirtschaftete, hatte dafür abgaben zu leisten, entweder in Form von Bargeld oder von naturalien. Getreide zum Beispiel, das die Kirche auf diesemWeg erhielt, konnte weiterverkauft werden und so Bareinnahmen generieren. Gebühren für messen brachten ebenfalls Geld. Unter den ausgaben sind zahlungen für löhne (u. a. an den örtlichen Schulmeister) und lebensmitFundstücke aus dem Gemeindearchiv Kirchenrechnungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert

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