Mitteilungsblatt der Gemeinde Wenzenbach

Vereine & Verbände Ausgabe 03/2024 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 52 es geht wieder los: Die ersten Igel wachen auf. Die warmen Sonnenstrahlen locken die Winterschläfer aus ihren Verstecken. Da die Insektenfresser noch kaum nahrung finden, sind manche tiere auf unsere Hilfe angewiesen. Was jeder jetzt tun kann, verrät der BUnD naturschutz. Vielerorts sind die ersten Igel unterwegs. Doch: „Verlässt ein Igel sein Winterquartier, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Winterschlaf beendet ist“, erklärt Bernd eberhard vom BUnD naturschutz. „Viele tiere wechseln zum ende des Winters nochmal ihr Versteck, auf nahrungssuche gehen dabei nur wenige. Manche Igel legen sich in die Sonne, um den Stoffwechsel anzuregen und eigene Kraftreserven zu sparen. anschließend ziehen sich diese Igel wieder in ihre Quartiere zurück und schlafen weiter.“ Dennoch werden dem BUnD naturschutz in den letzten tagen vermehrt tagaktive tiere gemeldet, die nach Fressbarem suchen oder schlafend in der Wiese gefunden werden. „Schwache Igel nutzen die warmen temperaturen und die letzten Kraftreserven für den aufwachprozess“, weiß der naturschützer. „Manche dieser tiere sind dann tatsächlich hilfsbedürftig, da sie keine Fettreserven mehr besitzen, um ihre Körpertemperatur bei noch frostigen nachttemperaturen aufrechtzuerhalten oder um nochmal einschlafen zu können“, so Bernd eberhard weiter. ausgehungert und ausgelaugt gehen diese Stachelritter dann auf Futtersuche. Doch richtig satt wird jetzt noch keiner: Die nächte sind zu kalt. am Boden lebende, nachtaktive Insekten sind kaum aktiv. Im März ist der Speisezettel unserer stacheligen Fleischfresser sehr übersichtlich und besteht hauptsächlich aus regenwürmern und wenigen saisonalen Insekten. Deshalb schlafen Igel regionen- und wetterabhängig lieber bis ende april und mancherorts sogar bis in den Mai hinein. erst mit den steigenden temperaturen im Frühjahr erhöht sich die anwesenheit weiterer Futtertiere. Kurzfristige Hilfe in der nahrungsarmen zeit Laut BUnD naturschutz erkennt man hilfsbedürftige tiere häufig an ihrer tagaktivität oder daran, dass diese Igel ziellos umherirren, abgemagert und kraftlos wirken. Wem ein solches tier begegnet, der sollte handeln: „nach dem aufwachen verspüren unsere Stachelritter zunächst großen Durst. eine flache Schale mit frischemWasser sollte jeder Gartenbesitzer aufstellen“, rät Bernd eberhard. Gefressen werden gerne rühreier, Katzenfeucht- und -trockenfutter oder getrocknete Insekten. Manche Igel mögen auch angebratenes Hackfleisch oder gekochtes, kleingeschnittenes Geflügelfleisch. Je fett- und proteinreicher die nahrung, umso besser. „Das Futter sollte an einem geschützten ort aufgestellt werden, damit die Futterspende auch bei dem hilfsbedürftigen tier ankommt und nicht etwa bei der dicken nachbarskatze“, so Bernd eberhard. eine Bauanleitung für ein Igelhaus, das auch als Futterhaus verwendet werden kann, ist auf den Seiten des BUnD naturschutz zu finden. https://www.bund-naturschutz.de/oekologischleben/tieren-helfen/igelhaus-bauen außerdem bittet der BUnD naturschutz alle Gartenbesitzer darum, mit dem Frühjahrsputz im Garten noch zu warten. „Jeder Igel-Unterschlupf wie Laub- und reisighaufen, dichte Hecken und anderes Gestrüpp ist aktuell für unsere Igel überlebenswichtig“, erklärt der naturschützer. Frühlingssonne lockt Winterschläfer Igel wachen auf – was jeder tun kann Dabei gibt es in jedem Gartencenter torffreie erde zu kaufen“, weiß Hans Lengdobler. aber achtung: Viele Gärtner greifen immer öfter zur sogenannten Bio-erde. „Bio“ bedeutet nicht gleich torffrei! Der BUnD naturschutz bittet darum, auch auf torfreduzierte und torfarme erde zu verzichten. „In zeiten von Klimawandel und artensterben, darf kein Kompromiss mehr gemacht werden – auch nicht beim Gärtnern“, so der naturschützer (Mehr Infos hier: torffreie erde – den Mooren zuliebe | BUnD naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de)). ein weiteres Problem sind künstliche Düngemittel. Laut Umweltbundesamt gelangen jährlich 50 Kilogramm Stickstoff pro Kopf in die Umwelt. Das meiste über die Landwirtschaft. trotzdem kann jeder Hobbygärtner helfen, diese Masse einzudämmen. „Wenn jeder nur das düngt, was Pflanzen für ihr Wachstum brauchen, hätten wir weniger Probleme“, erklärt Hans Lengdobler. Die realität sieht leider anders aus: überschüssige und fehlplatzierte Düngemittel werden ausgewaschen und landen im Grundwasser. Besser ist deshalb auf chemie ganz zu verzichten und lieber mit Kompost zu düngen. Das schont nicht nur die Moore, sondert liefert der Pflanze alle wichtigen nährstoffe, die sie nach und nach braucht (Mehr Infos hier: Kompost nutzen, Moore schützen (bund-naturschutz.de)). Kleingärtner und Hausmeistereien hantieren zudem oft mit der Giftspritze - pro Jahr werden in Deutschland in privaten Gärten hunderte tonnen Gift verteilt. „Das können durchaus die gleichen Stoffe sein, die auch auf dem acker verwendet werden, zum teil sogar unter gleichem Markennamen. So ist das Breitband-Herbizid roundup vomMonsanto-Konzern bei Landwirten und Hobbygärtnern gleichermaßen beliebt“, erklärt der Bnaktive. Doch der einsatz ist sogar gefährlich und schädlich für Mensch und natur. „Wir vernichten dadurch die Vielfalt im Garten, gefährden unsere Gesundheit und schädigen nachhaltig die Umwelt. Mit dem Gift werden nicht nur ungeliebte Gäste und Beikräuter getötet, sondern auch erwünschte Insekten und Pflanzen. Der BUnD naturschutz bittet alle Hobbygärtner auf Pestizide zu verzichten: Das Summen und Brummen im Garten genießt man besser ohne Gift.“ Jungigel Foto: MartIna GeHret, Bn

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=