Mitteilungsblatt der Gemeinde Wenzenbach

VorWort Ausgabe 11/2022 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 3 Liebe Wenzenbacherinnen und Wenzenbacher, „alle Jahre wieder kommt das christuskind – auf die erde nieder, wo wir Menschen sind“ alle Jahre wieder. so ist es doch. alle Jahre wieder ist Weihnachten, und wir kommen in der Kirche zusammen, genießen die feierliche stimmung, die lichter an den Weihnachtsbäumen, die lieder und den Blick auf die Krippe. Bald ist es wieder so weit und das Fest, das sich alljährlich wiederholt und dennoch unsere herzen seit Kindesalter höher schlagen lässt, steht erneut vor der Tür. das Weihnachtsfest begleitet uns, wenn man so will, ein ganzes leben lang und zwar mit all den erwartungen, der Vertrautheit und den wiederkehrenden, liebgewonnenen oder wahlweise auch nervenden Ritualen. Gleichwohl ist jedes Weihnachtsfest unverwechselbar. Weihnachten ist nämlich auch ein ganz besonderer Zeitmesser. Zur Weihnachtszeit spüren wir intensiver als üblich, in welcher lebenssituation wir uns gegenwärtig befinden: Weihnachten mit den eltern, Geschwistern und Großeltern. Weihnachten mit der ersten liebe, Weihnachten in der jungen ehe, Weihnachten zum erstmals ohne einem elternteil. Weihnachten allein und dadurch vielleicht die einsamkeit kalt spürend, Weihnachten in der Ferne, ja vielleicht sogar unter Palmen, Weihnachten mit Tränen oder Weihnachten im Glück. Weihnachten ist immer gleich und trotzdem unterschiedlich. es passt sich der individuellen lebenssituation an und bleibt dabei doch etwas Besonderes. die nächsten Tage um Weihnachten herum und zwischen den Jahren bieten uns die chance, abstand zur Welt und ihrem nicht selten verrückten Treiben zu nehmen. dieser abstand ist keine Flucht vor der Realität, sondern ein notwendiges und Not wendendes durchatmen, innehalten, Besinnen auf die wirklich bedeutsamen dinge im leben und Krafttanken für bevorstehende herausforderungen. dass es ihnen gelingt, diese chance der Weihnachtszeit zu ergreifen, wünsche ich ihnen von herzen! hinter uns liegt ein kummerreiches Jahr. der Krieg ist zurück in europa und er wird wohl auch 2023 fortgesetzt. Gerade in der diesjährigen Weihnachtszeit denke ich an den heiligen abend 1914. damals geschah unglaubliches. Während des 1. Weltkriegs lagen sich die soldaten beider seiten in ihren schützengräben gegenüber. Plötzlich summte einer der deutschen soldaten „stille Nacht“. Nach und nach stimmten andere ein. aus allen Gräben klangen schließlich laut Weihnachtslieder. und auf beiden seiten kletterten soldaten aus dem schützengraben und gingen aufeinander zu, singend und mit Kerzen in den händen. diese Geschichte ist breit bezeugt und sie kann uns anstiften, Wege des Friedens zu gehen. Frohes Fest und guten Rutsch! ihr sebastian Koch erster Bürgermeister

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