VorWort Ausgabe 10/2022 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 3 Liebe Wenzenbacherinnen und Wenzenbacher, Es ist unübersehbar: Der Herbst ist da, der Sommer endgültig vorbei, auch wenn wir noch einige schöne spätsommerlichen Tage im Oktober hatten. Inzwischen haben wir uns auf den Herbst mit seinen Morgennebeln, stärkeren Winden und kürzeren Tagen eingestellt. Herbstzeit ist aber immer auch Erntezeit. Gewiss kommt einigen von Ihnen in diesem Zusammenhang Theodor Fontanes Gedicht „Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland“ in den Sinn: Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland, Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Und kam die goldene Herbsteszeit Und die Birnen leuchteten weit und breit, Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl, Der von Ribbeck sich beide Taschen voll, Und kam in Pantinen ein Junge daher, So rief er: Junge, wiste ne Beer? Und kam ein Mädel, so rief er: Lütt Dirn, Kumm man röwer,ick hebb‘ ne Birn. Im weiteren Verlauf der Geschichte stirbt der alte Herr Ribbeck und der junge Herr erweist sich als sehr knauserig. So gibt es fortan keine Birnen für die Kinder mehr. Doch der alte Ribbeck hat lebensklug vorgesorgt, er bat darum, dass man ihm eine Birne ins Grab legt, und nach drei Jahren schon ist ein Birnbaumsprössling da. Und dann heißt es: Und die Jahre gehen wohl auf und ab Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, Und in der goldenen Herbsteszeit Leuchtet’s wieder weit und breit. Und kommt ein Junge übern Kirchhof her, So flüstert’s im Baume: Wiste ne Beer? Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: Lütt Dirn, Komm man röwer, ick gew‘ di ne Birn. Und das schöne Fazit, eine poetische Form dessen, was wir heute Generationenvertrag nennen, lautet: So spendet Segen noch immer die Hand Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland Auch wir holen jetzt die Ernte unserer Arbeit in den zurückliegenden Monaten ein. Beispiel Straßenbau: Endlich konnten nach jahrelanger Vorarbeit die Erdarbeiten zur Westumfahrung gestartet werden, der frisch asphaltierte Falkensteinradweg wurde unlängst offiziell wiedereröffnet und die Ortsdurchfahrt von Gonnersdorf wird bald wieder – deutlich sicherer für Fußgänger und städtebaulich ansprechender – für den Verkehr freigegeben. Wir wollen so als kommunalpolitisch Verantwortliche dazu beitragen, dass unsere Orte nicht im motorisierten Individualverkehr ersticken. Gleichzeitig legen wir gerade die Grundsteine für unsere soziale Infrastruktur. In einer Sondersitzung Ende September hat sich der Gemeinderat intensiv mit den bisherigen Plänen zur Mittelschulsanierung beschäftigt und einen ambitionierten Fahrplan festgelegt. Für das Areal in der Bayerwaldstraße in Irlbach wird aktuell ein „Planungswettbewerb“ für den Bau eines Kindergartens und einer Tagespflegeeinrichtung vorbereitet. Hier wollen und werden für kommende Generationen gut vorsorgen. Mit der Lektüre dieses Amtsblatts wünsche ich Ihnen viel Freude! Ihr Bürgermeister Sebastian Koch
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