Mitteilungsblatt der Gemeinde Wenzenbach

im Weihnachtslied Adeste Fideles heißt es: „Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder und kommet, o kommet nach Bethlehem. Christus, der Heiland, stieg zu uns hernieder.“ Ganz gewiss, wird auch das diesjährige Weih- nachtsfest wieder freudige Momente bereithal- ten und dennoch steht zu befürchten, dass die Freude diesmal einen ausgesprochen bitteren Beigeschmack hat. Die Stille, die wir uns im Advent so manches Mal ersehnen – nun droht sie anstrengend zu werden. Fast alles, was für uns in einem normalen Jahr die Vorfreude auf Weihnachten ausmacht, ist dieses Jahr dem Virus zum Opfer gefallen: Weihnachtsmärkte, ein Plausch und der ein oder andere Punsch mit Freunden, das Besuchen von Verwandten, der Austausch von Plätzchen mit den Nachbarn und der adventliche Bummel durch belebte erleuchtete Straßen. Wie kann es Weihnachten werden ohne all das? Und – viel schlimmer - hunderttausende Menschen sind erkrankt, sie haben die Angst vor einem positiven Testergebnis durchlebt, haben womöglich Angehörige und liebe Men- schen an das Virus verloren oder leiden unter Folgen der Erkrankung. Andere wiederum lei- den indes unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und sind in tiefer Sorge um ihren Arbeitsplatz oder ihr Unternehmen. Vie- len bleiben da das Lachen und die Freude, wie es eigentlich zu einem frohen Fest dazugehört, im Halse stecken. Auch ich persönlich sehe den Feiertagen und Jahresausklang mit gemischten Gefühlen ent- gegen. Hinter mir liegt jedenfalls ein Jahr mit sehr schönen Momenten wie die Geburt mei- ner Tochter und meine Wiederwahl, aber auch so manchem Ärgernis im kommunalpolitischen Tagesgeschäft. Hier denke ich beispielsweise an den Bau unserer kommunalen Wohnungs- anlage in Irlbach, dessen Verlauf meine Ver- waltung und mich gleich mehrfach zur Weiß- glut brachte. Gerade an diesem Projekt zeigt sich, dass man das, was politisch gewollt und sinnvoll ist, auch erst einmal effektiv umsetzen können muss. Genau das stellt aber in Zeiten des Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst eine ganz erhebliche Herausforderung dar. Diese Erkenntnis nehmen mein Gemeinderat und ich gewiss ins kommende Jahr mit. Etwas wehmütig blicke ich auch auf den diesjährigen Veranstaltungskalender unserer Gemeinde zurück. Für mich als Bürgermeister war es in den letzten Jahren immer sehr wertvoll, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Durch die vielseitigen Veranstaltungen unserer Vereine und Verbände habe ich unsere Heimatge- meinde jedenfalls gut kennenlernen dürfen und gerade deshalb gingen mir diese in den zurückliegenden Monaten ganz besonders ab. Ich denke, dass das viele Wenzenbacherinnen und Wenzenbacher ganz ähnlich erleben. Doch vielleicht eröffnet uns gerade das Ausbleiben zahlreicher Vorweihnachts- events eine echte Chance auf einen besinnlichen Advent, wie wir ihn uns in den vergangenen Jahren immer wieder gewünscht haben. Die momentane Situation legt letztlich auch die Sehnsucht nach dem offen, was wirklich zählt. Die Hoffnung und Ungeduld, mit denen wir auf den befreienden Impfstoff warten – das mag uns an die Hoffnung erinnern, die die Men- schen vor 2.000 Jahren auch mit der Geburt des Messias verbunden haben. Ich wünsche Ihnen also ein Weihnachtsfest, das trotz schwieriger Rahmenbedingungen stimmungs- und freudvoll wird! Im Namen der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderats darf ich Ihnen zudem die besten Wünsche für das neue Jahr übermitteln. Ihr Bürgermeister Sebastian Koch 3 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach ausgabe12/2020 VorWort Liebe Wenzenbacherinnen und Wenzenbacher,

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