Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

Aus der gemeinde 4 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 11/2024 Vor 65 Jahren wurde Dogmatikprofessor Dr. em. Wolfgang Beinert in Rom zum Priester geweiht. Im Oktober feierte die Pentlinger Kirchengemeinde mit Pfarrer Horst Wagner in der Papstkirche St. Johannes der Täufer bei einer Messe den Weihetag des heute 91-Jährigen. Mit der ihm gegebenen kraftvollen Stimme erklärte der zeitkritische Jubilar das Sonntagsevangelium. Mit der nötigen Würze, kein Blatt vor den Mund nehmend, griff er die Thematik auf. Er setzte das Evangelium nach Markus in die heutige Zeit um. Prof. Dr. Beinert war immer das Bindeglied zu Pentlings Ehrenbürger Papst em. Benedikt XVI. Zweiter Bürgermeister Sebastian Hopfensperger organisierte, dass der Priesterjubilar seinen Weihetag gebührend feiern konnte. In den 65 Jahren seit der Weihe am 10. Oktober 1959 in Rom ist viel passiert. Damals war die vorkonziliare heute die Synodalzeit. Damals platzten die Kirchen vor Gläubigen, sie mussten erweitert werden. Heute sind sie zu groß. Nur die Älteren kommen noch. In zwanzig Jahren kommt vermutlich keiner mehr, sagte Prof. Dr. Beinert. Reichtum ist hinderlich. Die Kirche hat vergessen arm zu sein. Vieles Sinnloses wird von ihr gepflegt. Sie ist stumm geworden. Die ehemalige Ministranten Sebastian Menzl und Sebastian Hopfensperger erinnern sich an alte Zeiten und ließen es sich nicht nehmen, wieder einmal am Altar zu dienen. Der Pentlinger Kirchenchor sang unter demDirigat von Prof. Dr. Wolfgang Mönch. In all den Jahren seines Wirkens in Pentling verarbeitete Professor Beinert geschickt Politik, Umweltschutz und was ihm, der kirchlichen, politischen Gemeinde und aller Welt amHerzen liegt, in seinen Predigten. Kritische Töne waren ihm – der seit 1978 in Pentling wirkte, bis er es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr konnte – nie fremd gewesen. 2016 wurde Prof. Dr. Beinert als erstem Bürger, die neu geschaffenen Ehrenmedaille, dies ist die zweithöchste gemeindliche Auszeichnung nach der Ehrenbürgerwürde, für sein vielfältiges, jahrzehntelanges ehrenamtliches sowie seelsorgerisches Engagement in Pentling verliehen. Er ist Verfasser bzw. Herausgeber zahlreicher Werke. Der in Breslau geborene Wolfgang Beinert ist als „streitbarer Kirchenmann, Türöffner im Vatikan und brillanter Rhetoriker“ bekannt. Er begegnete auf seinem Studienweg der Theologie und Dogmatik Joseph Ratzinger, was für ihn richtungsweisend war. Er übernahm die seelsorgerischen Aufgaben in der Filialgemeinde Pentling, die Professor Dr. Joseph Alois Ratzinger bis zu seiner Bischofsweihe in der Erzdiözese München – Freising innehatte. Der emeritierte Dogmatikprofessor lebt seit 1969 in der Gemeinde und ist hier vielfältig engagiert. In mehr als vier Jahrzehnten leistete er ehrenamtlichen seelsorgerischen Dienst. Nach dem Studium in Bamberg schickte ihn der dortige Erzbischof, der schnell sein Talent erkannte, nach Rom. Dort promovierte Wolfgang Beinert. 1959 wurde er in der Ewigen Stadt zum Priester geweiht. Schon nach dreijährigem pastoralen Dienst in der Erzdiözese Bamberg kam Beinert nach Tübingen, um bei Prof. Dr. Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., zu habilitieren. Bei Prof. Dr. Beinert durften schon früh Mädchen ministrieren und die Ministrantenausflüge waren immer ein Erlebnis für den Jubilar. Für ihn ist und war Priester ein schöner aber schwerer Beruf. bericHt und Fotos: JoseF eder Professor em. Dr. Wolfgang Beinert 65 Jahre Priester anzeige

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