Mitteilungsblatt des Marktes Nittendorf

Im Fernsehn und im Radio, In der Zeitung sowieso, Mit Nachbarn und am Telefon, Beim Bäcker, im Friseursalon, Beim Metzger, in der Apotheke, Überall die gleiche Rede. So etwas gab es noch nie, Alles spricht von Pandemie. Scheints gibt es nur das eine Thema, Corona, Corona, Corona, Corona! Virologen und Gelehrte Bringen täglich neue Werte Über Reproduktion, Erklären uns am Mikrophon, Abstand sei besonders wichtig, Wie schützt man Mund und Nase richtig? Möglichst oft die Hände waschen, Haus oder Wohnung nur verlassen Wenn’s dringend ist, und nur allein, Im Frei’n, im engsten Kreis nur sein. Jeden Tag die neusten Daten Die uns eindringlich verraten Neu Infizierte, wie viel Tote, Die ganze Sache hat Methode, Stets düstrer wird dabei der Ton, Die Presse hat jetzt Hochsaison. Die Politik schnürt ohne Ende Hilfspakete ganz behände Milliardenweise, das muss sein Sonst bricht die Konjunktur uns ein. Auch Kleinbetriebe, Arbeitswelt, Brauchen in der Krise Geld. Auch Hotels und Gastronomen, Soll’n gut über die Runden kommen. Bildung, Kultur und Schulsysteme, Machen riesige Probleme. Sogar die Kirch’ als sich’rer Hort Ist nur bedingt ein Zufluchtsort, Vielleicht ist’s ja ein Wink von oben, Drum wär’ es sinnvoll, Gott zu loben! Und was mich auch sehr bedrückt, Die ganze Welt ist drin verstrickt! Dem Ganzen steh’ als kleiner Wicht Ich gegenüber und weiß nicht, Wie soll denn ich mich jetzt benehmen Bei all den riesigen Problemen? Hände waschen, lässt sich machen, Das zählt zu den leicht’ren Sachen, Doch Abstand halten ist nicht leicht, Das wird gemeinsam nur erreicht, Doch mit Geduld und etwas Willen, Kann man auch hier Erfolg erzielen. Mund und Nase zu verhüllen, Lässt mit Training sich erfüllen. Die Einsamkeit jedoch scheint mir, Bei allem Negativen hier, Die weitaus größte Last zu sein, Denn wer ist gerne schon allein? Drückt finanziell dann noch der Schuh, Kommt schnell die Psyche aus der Ruh’. Was tun? so überlege ich, Was wär’ das Beste jetzt für mich Und all die Andren die sich sorgen, Von abends spät bis in den Morgen? Den Regeln folgen, ist schon klar, Doch plötzlich denk ich mir, ich war Noch nie so deutlich fokussiert Auf das was um mich rum passiert. Auf einmal hat man Zeit zu Dingen Die vorher nicht zu machen gingen: Länger schlafen, welche Schau, Ein wenig plaudern mit der Frau, Ein Frühstück, ohne sich zu stressen, In aller Ruhe Zeitung lesen, Sudoku, Rätsel rauf und runter, Macht schlau, hält die Gehirnzell’n munter, Gedanken zur Corona-Krise 3 Mitteilungsblatt Markt Nittendorf Juli 2020 editorial Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen des Marktes Nittendorf Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen des Marktes Nittendorf finden Sie im Sonderteil in der Heftmitte Das liebe Auto bleibt heut’ stehen, Gesünder ist’s, zu Fuß zu gehen. Ein kleiner Plausch am Straßenrand, Natürlich mit genug Abstand Und schon schlagen die Mittagsglocken, Gott, wie ist die Zeit verflogen. Dann wird geputzt und mit Bedacht, Der ganze Keller leer gemacht Von Sachen, die seit vielen Jahren Ewig nur im Wege waren. Gar vieles wird dabei entdeckt Was mit den Jahren man versteckt. Nach ein paar Tagen kann man seh’n, Das Haus war lang nicht mehr so schön! So hält selbst die schlimmste Zeit Stets was Gutes auch bereit! Auch Geist und Seele meine ich, Profitieren innerlich. Nach zu denken und versteh’n, Mit andren Augen Dinge seh’n, Kann bisweilen ungemein Für‘s ganze Leben hilfreich sein. Ein kleines Lied aus tiefem Herzen, Lindert oft so manche Schmerzen. Ein Gedicht, schön vorgetragen Gibt neuen Mut an schlechten Tagen. Ein gutes Buch mal wieder lesen, Hilft auch, von manchem zu genesen! Lasst uns bitte nicht verzagen, So hoffe ich jetzt ohne Klagen, Dass wir die Krise überstehen, Mit Frohsinn in die Zukunft sehen, Mit neuer Kraft das Leben meistern, An Schönem wieder uns begeistern. Drum wünsch’ ich mir, ohne zu scherzen Mit gutem Mut von ganzem Herzen, Dass sich jetzt nicht Sorglosigkeit Macht in unsrem Leben breit, Sondern, dass wir in unsrem Wesen Corona nicht so schnell vergessen, Dass wir, wenn’s sein muss, auch mit Mühen Aus dem Gescheh’n die richt’gen Lehren ziehen! Günther Späth

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